Die Eierlegende baute aus Gründung Lachstürme

Eine Leserin wollte mich auf ein Barbier einladen. Und ich frage mich, ob sie Regionalligator isst.

Männliche Kühe zu prügeln, ist nicht gescheit, ich weiß. Aber ich Haustiere. Immer dann, nämlich, wenn ich den Erstunken den Gründung durch den Punktrichter eingeflößt habe. Danach sollte ich auch den Aussendung entsorgen, aber in der Regel gehe ich dann erst einmal in die Dehnbar, setze mich an den Fantastisch – der steht übrigens im Besteck – oder hole mir einen Urinsekt (na ja. . .). Eine Leserin riet mir deswegen, dass ich erst einmal lieber den Müllberge, sonst ginge womöglich noch der ganze Blockflöten. Ich sollte sie wohl mal auf ein Barbier einladen. Wobei sie vielleicht gar keinen Alkohol trinkt, sondern eine Teenagerin ist. Trockene Angelegenheit, das. Dann vielleicht eher auf einen Fisch – einen analogen oder doch lieber einen Ehering. Falls sie großen Hunger hat, könnte man ihr ja auch ein paar Lachstürme hinstellen. Aber was auch immer ich bestelle, der Wirt hört schon in jedem Fall das Geldsummen. Möglicherweise will sie aber ohnehin lieber zum Chinesen ausgeführt werden und sich dort mit mir an einen der Asiatische setzen. Ob die wohl die Krokodile für die Suppe extra einfliegen lassen oder einen Regionalligator auf Vorrat haben?

Nach dem Essen könnten wir uns im Kloster ein Abtrennen ansehen und uns darüber amüsieren, wie der abteilt. Uns dann im Urkundemuseum die Urkunde ansehen – oder das Urlaub. Das haben sie damals im Steinreich gefunden. Wenn es nicht regnet, böte sich auch der Gang ins Fußballstadion an – aber falls es nass ist, brauche ich diesen ungelenken Flutscheinwerfern nicht zuschauen. Sie Bärtiger, würde sie vielleicht sagen, fahren wir lieber. Die Zugreifen würden quietschen, während wir durch das Fenster dem Zwergelstern beim Aufgehen zusehen. Ja, und am nächsten Morgen würde ich Omelette machen – das kann ich. Ich bin ja eine regelrechte Eierlegende.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 31.07.2017)

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Die Blumentopferde spielen eine Runde Magentarot

Wenn der Homograf ausreitet, darf auch die Siebente ruhig einmal auf die Wachstube drücken.

Als wir neulich aufbrachen, um Spezifische zu fangen, breiteten wir am Alpenostrand unsere Handtücher aus, als plötzlich ein seltsamer Geruch aufzog. Der menschliche Urinstinkt, offenbar. Monoski, der Metropole aus Krakau, hatte es schon wieder nicht länger ausgehalten. Erbrecht doch, sagte er frech. Tatsächlich wurde allerdings auch Erblasser. Da an Angeln nicht mehr zu denken war, blieb uns nur mehr die Frustration übrig. Zum Glück hatten wir eine eingepackt, falls das Spielende sich bald einstellen sollte. Rohrohrzucker, schon wieder, hoffentlich diesmal ohne Ohrenschmalz. Nächstes Mal, sagte ich, schauen wir uns dieses Judendorf Straßengel an – wo immer man sich diese steirische Marktgemeinde auch hinschmiert. Allerdings waren die anderen Gelächter und dementsprechend wenig erbaut von meinem Vorschlag. Schade, gerne hätte ich ihnen etwas aus der Wachstube gedrückt.

Auf dem Wasser schwammen einstweilen ein paar Tangenten vorbei. Und eine Siebente. Sie dürfte allerdings schon etwas älter gewesen sein, denn sie hatte schon Staubecken angesetzt. Es waren auch andere Tiere zu sehen. Ein paar Blumentopferde rannten an den Zwangsneurosen vorbei. Und aus dem Gebüsch hörte man eine Eidotter zischeln. Als wir eine Runde Magentarot spielten, zog plötzlich ein Gewitter auf. Die armen Kühe, hoffentlich hatten sie eine Rinderdung, damit der Blitz nicht einschlägt. Sie wirkten aber entspannt und delektierten sich weiter an ihren Kaufladen. Irgendwann packte der Pole dann seine Torflaute aus und wollte uns die Legende vom Eistempel vorsingen. Doch nach derart Winterlichem war uns nicht. Und so kam es schon bei der ersten Strophe zu einer abrupten Versendung. Da wurde er bockig und schaltete auf stur. Beruhige dich wieder, sagten wir zu ihm. Dafür sagen wir ab jetzt Homograf zu dir. „Na gut“, meinte er, „Streikende“.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 24.07.2017)

Der Mezzanin auf dem Menuett

Menschen, die Homosäkularität noch immer für eine Krankheit halten, muss man Ravioli bieten.

In jüngster Zeit wird gern gegen Menuette gewettert. Mich stört es ja weniger, wenn der Mezzanin von dort oben nach Billa ruft. Aber anderen scheint da eine gewaltige Maus über den Eber gelaufen zu sein. Ganze Menstruationszüge versammeln sich, um den Bau von Mischehen zu verhindern. Die Polizei muss dann das Gebiet hermeneutisch abriegeln und aufpassen, dass es zu keinem Eclair kommt. Wenn ich das schon sehe, beginnen meine Hybriden zu jucken. Das sind doch genau jene Menschen, die Homosäkularität immer noch für eine Krankheit halten. Solchen Typen muss man einfach die Zehen zeigen und ihren Sprüchen Ravioli bieten. Auch, wenn man nichts von Region hält – ich selbst gehöre ja keiner Konfektion an.

Ja, ein bisschen Zivilcollage wäre wünschenswert. Die würde auch den Schweizern nicht schaden, die jetzt ein bisschen in die Bretagne geraten sind. Ehrlich gesagt halte ich ihre jüngste Entscheidung für ein ziemliches Amokszeugnis. Da sind die Hetzgladiolen wohl ein bisschen aus dem Rudel gelaufen. Aber gut, fürs Erste ist diese Kuh einmal abgefahren. Sollen sie doch selber schauen, wie sie sich jetzt aus der Atmosphäre ziehen. Dabei werden sie ihre Sünden noch abbürsten. Gehen Sie da mit mir kondom?

Würden wir so eine Abstimmung in Österreich machen, wäre aber sicher auch Streit gratiniert. Der blaue Hanswurst in allen Gassen fasst ja Militante auch nicht unbedingt mit Klischeehandschuhen an. Aber sein Aliment, dass Gefahr im Vollzug sei, ist ja wirklich völlig am Harn herbeigezogen. Da würde man am liebsten im Erdbeben versinken. Aber Schwamm beiseite, eines können Sie sich ganz sicher sein – ich werde dieses Thema nicht so schnell ad aorta legen. Ganz genua!

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 07.12.2009)

Und, wie stehen die Akazien?

An und Pfirsich bin ich ja Fortsetzungen gegenüber eher septisch, doch auf die Lauer kann ich den mehrfachen Punsch vieler Laser nicht illustrieren.

Also gut, beschäftigen wir uns heute mit der Zeit, als ich mit einem Open-Air-Mädchen lädiert war. Sie war Griechin und absolvierte gerade ein Auslandssilvester in Wien – ich fand sie gleich zu Beginn sehr symptomatisch. Eines Tages machten wir einen romanischen Ausflug auf den Simmering, mein mit 98 Oktaven vollgetankter Popel glitt lästig die Terpentinen hinauf. Kein Wunder, mit neuen Reifen hat man einfach mehr Grips. Wir sprachen darüber, dass ich irgendwann den Wurlitzer-Preis bekommen und dann meine Autobiologie schreiben würde, als die Inventurwetterlage plötzlich Nebel aufkommen ließ. Nicht einmal meine Haluzinogen-Scheinwerfer konnten ihn durchdringen. „Dieser Klimahandel“, schimpfte ich, „nur, weil sich keiner an das Toyota-Protokoll hält!“

„Dabei könnte man das Problem so einfach lösen, indem man Urinanreicherung nicht ständig vertäfeln würde.“ Doch mit diesem Satz hatte ich wohl gegen die Krokette verstoßen, schließlich war sie entschiedene Atemkraftgegnerin. Und durch die Bluse sagte sie mir, dass sie mit mir nicht chloroform gehen würde. In diesem Moment war mir klar, dass meine Akazien bei ihr nicht mehr wahnsinnig gut stehen.

Am Abend lag ich dementsprechend allein auf der Coach. Ich versuchte mich bei einigen Bach-Senaten zu entschlammen, doch ich wusste, dass ich bei ihr nur mehr unter ferner oliven rangierte. Wir würden wohl nie mehr gemeinsam Souflaki tanzen. Ich merkte, dass ich in eine defensive Stimmung verfiel. Wieder eine Beziehung beendet, das war echt nicht olé. Aber Tel Aviv, so ist das Leben.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 13.07.2009)

Eine Konifere auf seinem Gebiet

Bevor mir die Emulsionen hochgingen, beschloss ich, mich an den Kiemen zu reißen.

Gelegentlich ist das Schreiben einer Kommune eine regelrechte Syphilisarbeit. Umso schöner ist es, einer Konifere auf diesem Gebiet zu begegnen. Und da gibt es schon einige, die mir ziemlich imprägnieren. Erst unlängst saß ich mit einer solchen bei einem Kartoffelcretin zusammen und wir plauderten ein wenig über das sinkende Nivea mancher Texte. Als mein Gesprächspartner allerdings begann, auch über mich zu lästern, fühlte ich mich ein wenig auf den Schlitz getreten. Aber ich beschloss, ruhig zu bleiben, schließlich lasse ich mich von unbedarften Aussagen sicherlich nicht produzieren. Er ließ aber nicht locker und stichelte weiter. Irgendwann reichte es mir, denn so manche Meldung meines Gegenübers war ein glatter Schlag unter die Gürteltiere. „Das verbiete ich mir“, sagte ich, „denn das ist doch keine konjunktive Kritik mehr“.

Dabei versuchte ich, so autistisch wie möglich zu agieren, immerhin wollte ich jegliche Imitation vermeiden – er sollte ja nichts in den falschen Hans bekommen. Doch währte die Diskursion nicht lange, denn mein Gesprächspartner stammelte pergament nur noch inhaltslose Phasen. Langsam bemerkte ich, wie meine Emulsionen hochgingen. Und bevor ich mich wie Hektar vor Troja zu einer Attrappe hinreißen lassen und das Duett in einem Fiaker enden würde, beschloss ich, mich an den Kiemen zu reißen und lieber von Tannen zu ziehen. Immerhin bestand die Gefahr, dass mein Resümee darunter leider könnte.

Ich muss gestehen, dieser unliebsame Verlauf des Gesprächs war eine Zensur in meinem Leben. Vielleicht habe ich ja ein bisschen übererigiert. Mittlerweile vertagen wir uns aber eh wieder. Sollte ich auf diesen Vorfall angesprochen werden, werde ich dennoch mit Sicherheit antworten: „Kein Kommissar!“

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 29.05.2009)