Schon fast wie bei den Großen

Meine Zeiten als Rockstar sind nun doch schon seit längerem vorbei. Zugegeben, in Dimensionen eines Robbie Williams drang ich nie vor, doch immerhin ließ meine Band seinerzeit im Jugendzentrum Strebersdorf die Sau raus, spielte in der Kantine des Sportclub-Platzes einen schweißtreibenden Weihnachtsgig und heizte rund 400 Weinviertlern in einer umgebauten Scheune in Obermarkersdorf ein. Die Gitarre hing in Hüfthöhe, die Mähne kreiste rhythmisch und ein Fuß war lässig auf die Monitorbox gestellt. Es war schon fast wie bei den Großen.

Ähnlich muss es wohl dem Vocal-Quartett Rock4 gehen, das auf den Spuren von Queen wandelt. Die vier Herren aus Maastricht präsentieren heute Abend das legendäre Album „A Night at the Opera“ live – nur mit der Kraft ihrer Stimmen (Metropol, 20 Uhr). Apropos Queen: In die Fußstapfen von Freddie Mercury zu treten versucht auch Justin Hawkins, Sänger von The Darkness – auch wenn seine theatralische Bühnenshow hart an der Parodie streift. Musikalisch greifen die Briten auf Zitate aus der gesamten Rockgeschichte zurück, von AC/DC bis ZZ Top. Nachzuhören auf dem Album „One Way Ticket to Hell . . . and back“, das morgen in die Plattenläden kommt.

Zu viel Rock’n’Roll? Na gut, wie wäre es mit einem Besuch am Weihnachtsmarkt im Museumsquartier. Von 14 bis 19 Uhr können Kinder hier auf einem Eislaufplatz Pirouetten drehen und sich nach geglückter Übung unter dem Jubel von Mama und Papa feierlich verbeugen – schon fast wie bei den Großen.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 24.11.2005)

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Über Erich Kocina
Erich Kocina, Redakteur der Tageszeitung "Die Presse"

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