Beim Telefonsex eingeschlafen
9. Mai 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Es soll da diesen geheimnisumwitterten Club geben, der kein Mitgliederverzeichnis führt. Kein Wunder, hat er doch nicht einmal einen Vorstand, geschweige denn verbriefte Statuten oder einen Versammlungsort. Und so es wirklich Mitglieder gibt, wissen sie wohl nichts voneinander. Ihnen allen gemein ist lediglich die Erfahrung, schon einmal an Bord eines in Betrieb befindlichen Luftfahrzeugs Sex gehabt zu haben. Und das idealerweise in einer Flughöhe über einer nautischen Meile, also 1852 Meter. Der Initiationsritus des „Mile High Club“, so der treffende Name, dürfte allerdings ebenso romantisch überhöht sein wie die Vorstellung von Liebesspielen am Sandstrand – die in realiter vor allem eines sind, nämlich unbequem. Und dank knirschenden Sands am gesamten Körper alles andere als romantisch.
Dennoch ist die Versuchung groß, die Frage nach einer Mitgliedschaft im „Mile High Club“ kokett nicht zu beantworten – und damit ein bisschen sprachloses Bewunderungspotenzial auf sich zu lenken. Ganz im Gegensatz zu ähnlichen Clubs, deren Mitgliedschaft eine weitaus geringere soziale Anerkennung mit sich brächte. Ein Klassiker wäre etwa der „Sleepy Phone Club“. Das ist der lockere Zusammenschluss all jener, die schon einmal während eines Telefongesprächs eingeschlafen sind – und dem Gegenüber durch leises Schnarchen den Sieg der Müdigkeit über den Dialog kundgetan haben. Was, so hört man, am nächsten Morgen zur Mitgliedschaft im „Guilty Conscience Club“ führt – diese Mitgliedschaft lässt sich durch die verzweifelte Frage „Was ist gestern nacht passiert?“ initiieren, die Mitgliedern des „Happy Hangover Clubs“ durchaus bekannt sein dürfte. Bleibt nur die Hoffnung, dass der „Sleepy Phoner“ auf der anderen Seite nicht eine kostenpflichtige Mehrwertnummer hatte . . .