Stoppt die Obstüberfremdung

Während ganz Österreich diskutiert, ob das Heben von drei Fingern a) in Südtirol zum Grüßen üblich b) zum Bestellen von Bier sinnvoll oder c) einfach eine Jugendtorheit ist, kommt kein Mensch auf die Idee, über eine tatsächliche Gefahr für den Fortbestand des Landes nachzudenken: die Überfremdung durch ausländisches Obst. Während für Asylwerber aus Afrika die Grenzen längst dicht gemacht worden sind, schaffen es Südfrüchte ganz legal und ohne Probleme, bis in die Regale heimischer Supermärkte zu gelangen. Noch schlimmer, sie dringen sogar in unseren intimsten Lebensbereich vor. Nicht nur einmal wurden Banane, Ananas und Co in heimischen Küchen und Esszimmern angetroffen. Und wer leidet darunter? Der heimische Apfel, die ortsansässige Birne und die Wachauer Marille.

In Deutschland wurde aus diesem Grund sogar eine eigene Initiative ins Leben gerufen, die „Front deutscher Äpfel“ (www.apfelfront.de), die gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestands zu Felde zieht. Mit Slogans wie „Grenzen dicht für Fallobst“ bedienen sie sich der Diktion der NPD und sorgten damit schon einige Male für Verstörung. Denn dass es sich um eine satirische Organisation handelt, war nicht allen gleich klar. Wie auch immer, für uns gilt jedenfalls, dass wir uns mehr um das heimische Obst kümmern sollten. Und sollten Fotos von Ihnen auftauchen, auf denen Sie gerade eine Kiwi löffeln, können Sie ja behaupten, dass das ein Lausbubenstreich war. . .  oder einfach nur eine dumme Provokation.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 29.01.2007)

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Über Erich Kocina
Erich Kocina, Redakteur der Tageszeitung "Die Presse"

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