Klassische Fehlleistungen
23. August 2007 Hinterlasse einen Kommentar
Manche Dinge sind so naheliegend, dass es fast schon weh tut, wenn es dann doch nicht so ist, wie es sein sollte. Beispiel gefällig? Wenn sich ein Asia-Restaurant schon den Namen „Lei Lei“ (Burggasse 101, 1070 Wien) verpasst, erwartet man zwar nicht unbedingt als schunkelnde Kärntner verkleidete Kellner, aber zumindest sollten sie Villacher Bier ausschenken. Oder? Aber nein, am Eingang prangt das Logo von Stiegl Bier – aus Salzburg. Umgekehrt geht es aber auch. Denn dass das afrikanische Lokal Sagya (Liechtensteinstraße 130a, 1090 Wien) ausgerechnet Mohren Bräu führt, lässt den politisch korrekten Gast doch ein wenig aufschrecken.
Auch in der PR-Branche soll es schon die eine oder andere klassische Fehlleistung gegeben haben. So landete jüngst eine Einladung zur Eröffnung eines Uhren-Shops auf der Mariahilfer Straße in den Mailboxen einiger Journalisten. Und nach Details über Ort und Zeit fand sich der Zusatz: „Trench Coat: modisch-stylish“. Nun, wirklich in Mode sind die im Sommer ja nicht gerade, aber von mir aus komme ich eben als Mike Hammer zum Termin. Gedanklich schon beim Durchforsten des Kleiderschranks nach einem passenden Stück kommt die Korrektur: „Leider ist mir ein Tippfehler unterlaufen – ich meinte natürlich Dress Coat und nicht Trench Coat.“ Was auch immer ein Kleidermantel nun sein soll, die nächste Korrektur kam sofort hinterher. Und wer den englischen Begriff für Kleiderordnung richtig schreibt, gewinnt eine Flasche Ottakringer. Lei Lei!
(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 23.08.2007)